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Kontaktdaten


Feuerwehr Balingen
Abteilung Frommern
Bruckwiesenstr. 5
72336 Balingen

Abteilungskommandant
Alexander Werner

Stellvertretender
Abteilungskommandant
Benjamin Ehmann

Telefon 07433/36800

E-Mail abt.frommern@feuerwehr-balingen.de

Notruf 112


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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Balingen, Abt. Frommern

Chronik 1886 - 1970

Die ersten Ansätze zur neuerlichen Entwicklung eines organisierten Feuerlöschwesens kamen aus den Städten des Mittelalters. In den Städten und Ortschaften jener Zeit, mit den engen und winkeligen Gassen, den strohgedeckten, hölzernen Wohnhäusern, der spärlichen Wasserversorgung und den primitiven oder überhaupt fehlenden Löschmittel, hatte jeder Brandausbruch verheerende Folgen.Der Kampf gegen das Feuer war während des ganzen Mittelalters und noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, also bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehren, einer der schwersten, den die Menschheit auszufechten hatte.Die Möglichkeiten, einen Brand zu löschen, waren sehr begrenzt, so dass es fast unmöglich war, einen Brand, welcher eine gewisse Größe erreicht hatte, zu löschen. Es bedeutete damals fast immer den Verlust des gesamten Hab und Guts und es stürzte Menschen in tiefste Armut. Meist beschränkte man sich von vornherein darauf, die bewegliche Habe der Einwohner, hier insbesondere das Vieh zu retten. Das Wasser zum löschen wurde aus Brunnen oder dem Bach entnommen. Angewiesen war man in unseren kleinen Dörfern auch meist auf die Nachbarschaftshilfe.Am 4. März 1886 wurde in der damalig noch eigenständigen Gemeinde Dürrwangen über die Neuorganisation des Lösch- und Rettungswesens in der Gemeinde beraten. Eine Pflichtfeuerwehr wurde daraufhin aufgestellt und fehlende Gerätschaften angeschafft. Die Lokalfeuerlöschordnung wurde erneuert.In Frommern traten am 16. März 1886, wie einige Tage zuvor in Dürrwangen, auch hier die bürgerlichen Kollegien zusammen um ebenfalls eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen. Auch in Frommern mussten noch weitere Lösch- und Rettungsgeräte angeschafft werden, um den gesetzlichen Bestimmungen Genüge zu leisten.

Das erste Kommandantenamt in Frommern hatte in der Zeit von 1886 bis 1901 Caspar Sauter und das des Stellvertreters Konrad Seßler inne. In Dürrwangen war Christian Haug Kommandant bis zum Jahre 1887, danach übernahm Jakob Maute dessen Amt und war an der Spitze der Feuerwehr bis 1891, dessen Stellvertreter war Christian König.Die Kommandantenwahlen am 11. Mai 1902 brachten als neuen Kommandanten Martin Schweizer und als Stellvertreter Martin Witzemann hervor.Die Wahlen am 24. Juli 1910 ergaben, dass es erneut einen Führungswechsel in der Frommerner Wehr gab. Der bisherige Stellvertreter Martin Witzemann wurde zum neuen Kommandant gewählt. Joh. Martin Gastel wurde an dessen Stelle als Stellvertreter gewählt.

Im Jahre 1912 hatte die Frommerner Pflichtfeuerwehr eine Gesamtstärke von 106 Mann. Im selben Jahr wurde wieder ein Führungswechsel durchgeführt und wie auch schon so oft in der Vergangenheit, wurde der Stellvertreter zum Kommandant gewählt. So hieß dieser Joh. Martin Gastel und sein Stellvertreter Joh. Martin Haigis.1916 wurde die Führung abgelöst von Kommandant Joh. Martin Schweizer, dessen Stellvertreter wurde Joh. Martin Schweizer, hierbei handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, beide Personen hatten tatsächlich den selben Namen.Im Jahre 1915 trat die Feuerwehr Dürrwangen in den Bezirksfeuerwehrverband ein.Am 21. März 1921 brachte der neue Dürrwanger Kommandant Karl Jetter den Antrag in den Gemeinderat, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Dieser wurde jedoch vom Rat abgelehnt und die bisherige Pflichtfeuerwehr blieb erhalten.1921 wurde in Frommern durch gewisse Vorkommnisse eine Ersatzwahl für das Kommandantenamt notwendig. Als neuer Kommandant wurde Wilhelm Zimmernmann ins Amt gewählt, dieser gründete 1925 die Freiwillige Feuerwehr in Frommern und wurde 1931 zum Ehrenkommandanten ernannt.Auszug aus der Gründungsversammlung zur Freiwilligen Feuerwehr, am 16. März 1925:§1Bildung und ZweckDie mit Genehmigung des Gemeinderats vom 13. Januar 1925 am 16. März 1925 gebildete Feuerwehr ist ein Verein von Freiwilligen, welcher die Aufgabe hat, nach Maßgabe der allgemeinen Vorschriften sowie der Bestimmungen der Bezirks- und Lokalfeuerlöschordnung den gesamten Lösch- und Rettungsdienst in der Gemeinde selbst und in den Nachbargemeinden sowie bei Waldbränden zu übernehmen und sich hierzu in entsprechender Weise regelmäßig einzuüben.Die gesamte Satzung bestand aus 16 Paragraphen, das Amt des Kommandanten hatte weiterhin Wilhelm Zimmermann inne. Durch den Kauf einer mechanischen Leiter im Jahre 1926 verstärkte sich die Leistungsfähigkeit und Schlagkraft der Wehr wesentlich.Am 13. April 1931 löste Gottlob Schlegel den bisherigen Kommandanten Zimmernmann ab.Im März 1932 wurden die Gebäude Diller, Schlegel und Strobel (Kaserne) durch ein verheerendes Feuer eingeäschert.

Am 6. Juni 1936 war es nun auch in Dürrwangen soweit, die dortige Pflichtfeuerwehr wurde in einer Gründungsversammlung zur Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Der bisherige Kommandant Christian Kohleisen wurde in der Versammlung einstimmig wieder gewählt und blieb daher weiterhin Kommandant in der jetzt Freiwilligen Feuerwehr Dürrwangen.Eine erneute Änderung im Feuerwehrwesen ergab die Eingliederung der Gemeinde Dürrwangen am 1. April 1937 nach Frommern. Kommandant Kohleisen gab sein Amt ab und somit übernahm Gottlob Schlegel auch die Führung in Dürrwangen. Kohleisen wurde 1965 zum Ehrenkommandanten ernannt.Aus einem Tätigkeitsbericht von 1936/37 ist zu entnehmen, dass die Gesamtstärke der Frommerner Feuerwehr von 74 auf 48 Mann gesunken ist, Gründe hierfür wurden nicht genannt. Möglicherweise hatte es mit der Reorganisation der Feuerwehren in Deutschen Reich zu tun. Die Feuerwehren mussten den Namen Feuerlöschpolizei annehmen und die Farbe der Fahrzeuge wechselte damals landesweit von rot auf grün.Am 27. November 1941 um 1:00 Uhr wurde die Frommerner Wehr zum Großbrand der Firma Adam Maier alarmiert, Unterstützung erhielten sie von dem Löschzug aus Balingen und Ebingen. Die ganze Fabrik stand in hellen Flammen. Erst am 29. November mittags um 12:00 Uhr konnten die Nachlöscharbeiten als beendet erklärt werden.Das bis dahin noch mühsame Löschen und Zu Hilferufen von fremden Löschzügen sollte durch den Kauf einer kleinen Motorspritze eine Erleichterung bringen, daher konnte am 7. März 1942 die ersehnte Spritze durch Landesbranddirektor Fleck aus Stuttgart und durch Kreisführer Kuhn übernommen werden.1948 gab es einen Führungswechsel an der Spitze der Frommerner Wehr, nach 35-jähriger Dienstzeit gab Gottlob Schlegel seinen Dienst und somit auch sein Amt als Kommandant, welches er 17 Jahre inne hatte am 1. Februar an Christian Schlegel ab. Mannschaftsstand im selben Jahr betrug nur noch 21 Mann.Im November brannte es erneut in der Möbelfabrik Adam Maier. Die Häufigkeit der Brände in der damaligen Zeit waren aufgrund der Fabriken, welche mit Lacken hantierten zurück zu führen, aber auch Brandstiftung führte immer wieder zu Großbränden.Am 1. Mai 1950 wurde der Eisendreher Reinhold Koch zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr gewählt, sein Bestreben war es, die Wehr so aufzubauen, dass sie jedem vorkommenden Einsatz gewachsen ist. Im Nachhinein dürfen wir sagen, dass es ihm großartig gelungen ist, die Wehrmänner so auszubilden, wie er es sich vorgenommen hatte.Große Freude herrschte im März 1951 als das neue LF 8 in Dienst genommen werden konnte, ein lang gehegter Wunsch ging somit in Erfüllung. Mit dieser Anschaffung stieg die Schlagkraft erneut und die Zeiten zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort sanken erheblich, somit wurden viele Brände, die ein größeres Ausmaß erreicht hätten, schon im Keim erstickt.

Aus den vorliegenden Unterlagen geht auffallender Weise hervor, dass es kaum einen Monat gab, in dem die Wehr nicht zu einem Brand in eine der zahlreichen Möbelfabriken ausrücken musste.Da das alte Löschfahrzeug LF 8 nicht mehr verkehrssicher war, musste die Gemeinde eine Neuanschaffung tätigen. Im Juni 1957 konnten daher die Wehrmänner unter Kommandant Koch ein neues LF 16 TS in Empfang nehmen. Das Löschfahrzeug kostete 40861,30 DM, die Beladung 9113,66 DM. Heute wohl ein Traumpreis. Kreisbrandmeister Sickel bestätigte den Wehrmännern, nun das modernste Feuerlöschfahrzeug des ganzen Kreises zu besitzen.


Die offizielle Übergabe fand erst im Mai 1958 im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtags in Frommern statt. Zwei große Tage für die Gemeinde und die gesamte Feuerwehr. Aber auch dies wurde hervorragend und mit großer Bravour und Disziplin gemeistert.

Am 31. März 1961 erhielt die Wehr eine neue Anhängeleiter AL 18 in Ganzstahlbauweise. Die Steiger der Steigabteilung waren ganz begeistert von der neuen Errungenschaft. 1961 konnten auch für die gesamte Wehr neue Uniformen angeschafft werden.Im Oktober 1963 holten drei Wehrmänner das vom LSHD (Organisation für den Zivilschutz, später ZB Ziviler Bevölkerungsschutz) bereitgestellte Vorauslöschfahrzeug VLF ab. Das neue Fahrzeug hatte einen eingebauten Wassertank mit 800 Litern Fassungsvermögen. Der allradgetriebene Unimog wurde später zu einem Hilfswagen, der der Wehr einige große Dienste erwiesen hat. Leider wurde das Fahrzeug 1985 ohne Ersatzbeschaffung eingezogen.

Am 7. Mai 1965 wurde Willi Räse zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Frommern gewählt, sein Stellvertreter wurde Kurt Hellstern.Im Juli 1967 fand erneut ein Bezirksfeuerwehrtag in Frommern statt. Die Wehrmänner hatten alle Hände voll zu tun, um dieses Fest gut vorzubereiten. Auch wurde hier das 1. Leistungsabzeichen einer Gruppe aus Frommern abgelegt. Mit der gleichen Leistung wie das Leistungsabzeichen wurde auch das gesamte Fest gemeistert. 

Mannschaftsbild zum Bezirksfeuerwehrtag 1967

Heinz Gogoll, Reinhard Weigel, Wilhelm Scheirer, Rudi Krüger, Heinz Rebholz, Rudi Werner, Erich Mattes, Alfred Krüger, Walter Kipp, Andreas Müller, Erich Haller, Heinz Fritz, Wilhelm Hauser, Gunter Welzer, Harald Ortlepp, Helmut Koch, Wolfgang Schweizer, Jürgen Narr, Willi Räse, Kurt Hellstern, Kurt Strobel, Kurt Zimmernmann, Kurt Riedlinger, Roland BratenbergAm 10. Juli 1968 wurden die Wehrmänner nach Weilstetten zur Firma Allgaier und Neher gerufen, dort war ein Großbrand ausgebrochen und die Nachbargebäude mussten vor der Feuersbrunst abgeschirmt werden. Ein flammendes Inferno erlebte die Wehr, als am 8. September ein Großbrand im Gasthaus Ochsen in Dürrwangen entstanden ist. Eine riesige Flammensäule stand weit sichtbar im Nachthimmel des Dorfes. Doch auch durch das beherzte Eingreifen und unter Zuhilfenahme der Balinger Abteilung gelang es nicht, den Gebäudekomplex vor der Einäscherung zu bewahren. Eine Familie konnte in letzter Minute noch gerettet werden.Kaum hatte das Jahr 1969 begonnen, wurde auch schon die Feuerwehr Frommern auf eine harte Probe gestellt. Am 9. Januar brach ein Brand bei der Firma Wilfried Blind aus. Die sofort herbei eilenden Wehrleute hatten nicht nur mit dem Feuer, sondern auch mit klirrender Kälte zu kämpfen. Trotz vollem Einsatz gab es aber dennoch keine Chance für die Möbelschreinerei, sie zu retten.Pate stand am 17. Mai 1969 die Balinger Feuerwehr, als eine neue Fahne in Frommern eingeweiht werden konnte. Viele Ehrengäste sowie Vereine umrahmten diese Festlichkeit.